Von Peter Dürsteler
… und doch bleiben viele Forderungen und Anliegen als solche immer wieder und wohl immer noch Tagesordnungspunkte.
Das Jubiläum zum hundertjährigen Bestehen des VSS hat mich dazu bewogen, im Bundesarchiv in Bern die Materialen zu sichten, die auch meine aktive Zeit als langjähriges Mitglied der Geschäftsprüfungskommission des VSS betreffen.
Was ist dabei rückblickend besonders auffällig gewesen?
Der VSS hatte es wiederholt mit Strukturreformen, Statutenänderungen und auch der Namensänderung des Verbandes zu tun. Viel zu diskutieren gab die damalige Einführung eines Generalsekretariates (und vor allem dann auch die konkrete Wahl des ersten Generalsekretärs). Positiv anzumerken ist die Tatsache, dass einzelne Statutenänderungen bzw. Strukturanpassungen vor der definitiven Inkraftsetzung jeweils während einer gewissen Zeitspanne erst einmal nur provisorisch angewendet wurden (eine Vorgehensweise, die durchaus für verschiedene Institutionen, also nicht nur für den VSS, zu empfehlen ist).
Ausserordentlich bedeutend war die Verabschiedung von politischen Leitlinien – das gesamte Hochschulwesen betreffend, so u.a. zur Chancengleichheit, zum freien Hochschulzugang (kein numerus clausus!), zu partizipativen Strukturen (Mitbestimmung, nicht nur Mitsprache!), zur institutionalisierten Vertretung der Frauen (bspw. mittels Einführung der „Frauensessionen“ und „Männersessionen“), zur Finanzierung durch den Staat (insbesondere sollte keine Finanzierung respektive Subventionierung von Lehrstühlen durch private Institutionen erfolgen – also kein Sponsoring!).
Verschiedene inhaltliche Forderungen wurden initiiert oder zumindest unterstützt: die Verankerung eines Bildungsartikels in der Bundesverfassung, das Verfassen eines Bildungskonzeptes, die Verbesserung des Stipendienwesens (Stipendieninitiative), die Lehrwerkstätteninitiative und die Erweiterung des studentischen Wohnraumes.
Selbstverständlich stellten sich auch immer wieder Fragen zur Zukunft des VSS („Welche Zukunft mit welchen Mitteln“?), auch betreffend die finanzielle Situation im VSS und in den Sektionen.
„Harte“ Diskussionen wurden geführt zu politischen Resolutionen und zur Beteiligung bei internationalen Organisationen, zu Beitritten und Austritten von Sektionen, schliesslich auch zum Thema „Die Universität im Bann des New Public Management?“.
Dem VSS ist zu wünschen, dass viele der noch immer bestehenden Forderungen Schritt um Schritt erfüllt werden können.
Peter Dürsteler war von 1983 bis 2001 Mitglied der Geschäftsprüfungskommission des VSS.